Grußwort des Bundesvorsitzenden der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV), Helmut Sauer (Salzgitter), anlässlich der 50. Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) am 19. Juni 2015 in Berlin
Berlin, im Mai 2015
Sehr geehrter Herr Bundesvorsitzender, lieber Thomas,
sehr geehrte Delegierte, sehr geehrte Damen und Herren,
zur diesjährigen Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU im Berliner Konrad-Adenauer-Haus übermittle ich für den Bundesvorstand der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge herzliche Grüße der Verbundenheit.
In diesem Jahr haben Sie die „Menschenwürde am Ende des Lebens“ ins Zentrum Ihrer Ver¬an-staltung gestellt. Es geht dem EAK also darum, Antworten auf die immer drängendere Frage zu geben, wie unsere Unionsparteien, wie Christen, ja wie die Gesellschaft insgesamt sicherstellen kann, dass unser erstes Grundrecht auch auf dem „letzten Weg“ gewahrt bleibt. Wie wichtig diese Antworten heute sind, zeigt der schwierige Balanceakt zwischen dem von vielen immer wieder lautstark eingeforderten, kontrovers diskutierten Recht auf Sterbehilfe, Selbsttötung oder Beihilfe zum Suizid auf der einen und den scheinbar lebensverlängernden technologischen Entwicklungen, die uns ebenso an ethische Grenzen führen, auf der anderen Seite.
Bei diesem Balanceakt helfen uns unser christlich-humanistischer Wertekompass und das Wissen, dass sich die unantastbare Menschenwürde aus unserem christlichen Menschenbild speist. Daran, diesen Wertekompass zu erhalten und dafür einzutreten, dass die unantastbare Menschenwürde gleichermaßen auch für ungeborenes wie für zu Ende gehendes Leben gilt, haben insbesondere die vielen engagierten Christen im EAK großen Anteil. Seit nunmehr sechs Jahrzehnten werben Sie erfolgreich für die Vereinbarkeit von christlichen Werten und politischen Erfordernissen und werden sicher auch diesem schwierigen Thema Anregungen und Lösungswege beisteuern.
Zur Menschenwürde im Alter und am Ende des Lebens gehört auch, dass alle Menschen ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben in der gewohnten Umgebung führen können – möglichst bis zuletzt. Für die in der OMV organisierten Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler ist dies auch in einem anderen Zusammenhang wichtig. Gerade in diesem Jahr, 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Beginn von Flucht und Vertreibung von etwa 14 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat, erinnern wir uns schmerzlich an die Zeit, in der Selbstbestimmung und Eigenständigkeit verloren gingen und die gewohnte Umgebung nur mit einer vagen Hoffnung auf Wiederkehr verlassen werden musste. Diese furchtbaren Erfahrungen motivierten viele von uns, sich bis heute dafür einzusetzen, dass Menschenrechte geachtet und Vertreibungen weltweit geächtet werden.
Für die Zusammenarbeit in den letzten beiden Jahren, auch im CDU-Bundesvorstand, danke ich Dir, lieber Thomas, und Ihnen, lieber Herr Pastor Meißner und freue mich auf eine weiterhin freundschaftliche Fortsetzung. Wünsche für die weitere Arbeit stets Gottes reichsten Segen und für die Tagung einen guten Verlauf, viele spannende Diskussionen sowie ein positives Medienecho.
In Verbundenheit und
mit freundlichen Grüßen
Helmut Sauer (Salzgitter)
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