
Foto: BMI/Rickel
OMV-Vorsitzender Sauer begrüßte Landsleute – Kritik an Gesine Schwan
Vor nunmehr 20 Jahren schuf die Bundesregierung unter dem damaligen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl das Amt des Beauftragten für Aussiedlerfragen. Aus diesem feierlichen Anlass lud der Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium Dr. Christoph Bergner MdB, der dieses Amt seit 2006 bekleidet, zu einer Fachtagung ein: Unter der Prämisse "Zwei Jahrzehnte Politik für Aussiedler und nationale Minderheiten" wurde sowohl die bisher geleistete Arbeit bilanziert als auch Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt.
Etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis tauschten sich in Vorträgen und Arbeitskreisen zum Thema der Tagung aus. Redner waren Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, der die Tagung am Donnerstag eröffnete, Bernard Gaida als Vizevorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die am Freitag ein Grußwort sprach und Prof. Dr. Alfons Nossol, Erzbischof der polnischen Diözese Oppeln. Der für die Seelsorge an der angestammten deutschen Bevölkerung zuständige Erzbischöfliche Beauftragte Prälat Wolfgang Globisch (Oppeln) beteiligte sich aktiv in den Arbeitskreisen und im Plenum.
Bergner würdigte, dass seit 1988 ca. drei Millionen Aussiedler, Spätaussiedler und ihre Angehörigen in Deutschland Aufnahme fanden. Ihre Integration stellt eine kulturelle Bereicherung dar, ist jedoch gleichzeitig als Herausforderung zu sehen, welche bis heute Bestand hat.
Im selben Rahmen wurde auf die Wurzeln der Aussiedler hingewiesen: die deutschen Minderheiten in den Staaten Osteuropas, insbesondere Polen und der ehemaligen Sowjetunion. War es bisher Ziel der politischen Hilfe, den Lebensstandard dieser Minderheiten anzuheben, so betonte man respektive der immer weiter sinkenden Aussiedlerzahlen, dass es zukünftig darum gehen muss, die kulturelle Identität und die Eigenständigkeit der deutschen Bevölkerungsgruppen zu fördern. Gelingt dies, werden Aussiedler und nationale Minderheiten in einem zusammenwachsenden Europa zu Brückengliedern im kulturellen Austausch zwischen den Staaten.
Perspektivisch zeichneten viele Redner ein Bild, in dem Deutschlands Umgang mit Minderheiten beispielhaft stehe für andere Nationen, die mit den gleichen Problemen umzugehen haben.
Scharf kritisierte der Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen Helmut Sauer (Salzgitter) die Arbeit der Polenbeauftragten der Bundesregierung Gesine Schwan, die – so Sauer – die deutsche Bevölkerung in Polen vernachlässige.
Bildunterschrift:
Angehörige der deutschen Minderheit mit dem Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Christoph Bergner und dem Bundesvorsitzenden der OMV, Helmut Sauer (v.l.n.r.) Renate Zajaczkowska (Breslau), Barbara Wallush, Henryk Kroll, ehem. Sejmabgeordneter (Krappitz), Rafal Bartek (Gleiwitz), Dr. Christoph Bergner, Bernard Gaida (Oppeln), Helmut Sauer (Salzgitter, früher Quickendorf Krs. Frankenstein i./Schles.), Norbert Rasch (Proskau), Abgeordneter im Oppelner Landtag, Joanna Manderla (Oppeln), Bruno Kosak (Cosel), Abgeordneter im Oppelner Landtag
Empfehlen Sie uns!